• Offizieller Beitrag

    Vereinsgründung? 18

    1. Ja (14) 78%
    2. Nein (4) 22%

    Hallo,

    sagt mal, wir haben 11222 Benutzer seit dem Start. Davon haben 1982 Benutzer mehr als 10 Beiträge verfasst und 440 dieser User waren nach dem 01.01.2014 hier aktiv.
    Wie steht ihr zur Gründung eines AutoIt.de Vereins zur Förderung von Programmierkenntnissen von Kindern und Jugendlichen?

    Es müssten sich 7 Personen finden (ich wäre selbstverständlich dabei), die idealerweise in Berlin wohnen, über 18 sind und die Zeit und Muse haben, sich zusammenzusetzen (gern auch virtuell) um eine Satzung zu bauen.
    Warum in Berlin? Weil nach der Gründungssitzung alle Vorstandsmitglieder PERSÖNLICH beim Amtsgericht zur Eintragung erscheinen müssen. Wer sich ein bisschen Fahrerei zutraut, der sei ermutigt dies hier kund zu tun. Die Option besteht natürlich.

    Vorteil wäre ganz klar die Möglichkeit, Spendenquittungen für zum Beispiel Spenden zum Betrieb des Servers, ausstellen zu können. Ebenso wäre ich dann aus der Haftung, falls mal irgentwas rechtliches sein sollte, für das ich sonst privat haften würde.
    Ganz wichtig wäre auch, dass man mit Anmeldung im Forum NICHT automatisch Mitglied im Verein wird, da die Mitgliedschaft ja auch Pflichten mit sich bringt (Stimmrecht bei wichtigen Themen).

    Mitglied kann dann jeder mit entsprechendem Antrag werden. Ob ein Mitgliedsbeitrag fällig wird oder nicht, müsste man noch beraten. Dies muss dann ja auch in der Satzung festgehalten werden.
    Gern erstelle ich eine vorläufige Fassung einer Satzung zur Diskussion. Aber vorher würde ich mich über ein bisschen Feedback freuen.

    Grüße

    Euer Admin
    Gun-Food

  • Hätte schon Interesse - wohne aber leider bisschen weit entfernt von Berlin.

    Ein Problem sehe ich bei diesem Vorhaben allerdings.
    Ich gehe mal davon aus, dass du den Status der Gemeinnützigkeit anstrebst.
    Diese muss extra beim Finanzamt beantragt werden.
    Die einzige Begründung hierfür die überhaupt denkbar wäre, wäre § 52 (2) 7. AO:

    Zitat

    die Förderung der Erziehung, Volks- und Berufsbildung einschließlich der Studentenhilfe;


    Für uns mag das passend wie die Faust aufs Auge erscheinen.
    Für Finanzämter muss das allerdings nicht unbedingt gelten. Ich schreibe dies, weil ich genau den Fall eines entsprechenden Forums kenne, deren Gemeinnützigkeit nicht erteilt wurde. Leider finde ich die Quelle nicht mehr.
    Die Folge wäre Gewerbe- und Körperschaftssteuer, ein höherer Umsatzsteuersatz von 19% statt 7% und Spenden und Mitgliedsbeiträge können nicht steuerlich abgesetzt werden.

    Weil nach der Gründungssitzung alle Vorstandsmitglieder PERSÖNLICH beim Amtsgericht zur Eintragung erscheinen müssen.

    Im Normalfall macht man das meines Wissens nach nicht direkt beim Amtsgericht, sondern bei einem Notar. Hier gilt zwar ebenfalls das alle Vorstandsmitglieder persönlich anwesend sein müssen. Allerdings habe ich mal gelesen, dass die Vertretung eines Vorstandsmitgliedes durchaus möglich ist und zwar mit einer notariell beglaubigten Vollmacht.
    Heißt: Ein Mitglied ist aus Stuttgart. Also geht er zu einem Notar in Stuttgart der ihm eine Vollmacht für ein Berliner Vorstandsmitglied ausstellt, welcher ihn bei der Vereinsgründung vertreten darf.

  • Idee gut, in dem Fall dass man in Berlin sein müsste wird es für mich schon schwierig (NRW bei Dortmund). Und zeitlich ist die Frage ... wie viel Zeit man bräuchte. Grundsätzlich wäre ich jemand der für die Förderung wie du sie oben genannt hast sehr dafür spricht, ich würde das vll. am Anfang so stehen lassen, je nachdem wie sich sowas entwickelt, wäre ich auch extrem dafür, dass wir das ausweiten und auch z.B. Themen wie Anynomität im Netz (FB) ansprechen, da z.B. denke ich wenn ich an meiner alten Schule frage ob ich dort Veranstaltungen machen dürfte, wären die die letzten die Nein sagen. Die machen sowieso zwischendurch (leider zu selten) ein projekt wo sie alte Schüler einladen und die dann so über ihr Leben/Job erzählen ... ich fand es als Schüler immer äußerst interessant, mal mit jemanden zu reden der nun in der Geschäftsführung riesiger Unternehmen ist und da auf einmal vor dir steht und sich mehr als Freund statt als "businessman" verhält.

    Ich habe rechtliches erstmal außen vor gelassen, was das heißt ein Verein zu sein, Rechte/Pflichten etc. darüber sollte man sich vll. einen Kopf machen wenn es überhaupt gewollt ist und einige Leute hat die dies unterstützen.

    Edit: Also bis eine Entscheidung steht, sage ich mal unter Vorbehalt ich würde dich dabei unterstützen, sofern man sich mal zusammen setzt (wenn auch virtuell) und die Ziele/Aufgaben klar sind. Wenn ich hinter dem was ich vertrete auch noch stehen kann, habe ich 200% Motivation dies zu tun.

    Edit #2: Das fahren wäre für mich kein Problem, wenn es denn nicht anders geht und ich sage ich wäre dabei, du mich dabei haben möchtest, müsste ich wegen Sprit etc. schauen (derzeit ja noch in der Ausbildung - ich armer Kerl :P) aber sonst kann ich "ebend" rüberdüsen :D

    Das "ebend" ist noch lustiger wenn ich rausschaue und mein Auto angucke :D

    Grüße Yaerox

    Grüne Hölle

    2 Mal editiert, zuletzt von Yaerox (13. August 2014 um 09:55)

  • Ich finde die idee gut, wohne aber zuweit weg.

    Lieben Gruß,
    Alina

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    • Offizieller Beitrag

    Grundsätzlich würde ich das begrüßen.
    Ein Problem ist aber auf jeden Fall die Anerkennung der Gemeinnützigkeit. Bildung und Erziehung im Forum - kann man so sehen aber genauso gut auch nicht. Da ist man auf das Wohlwollen des Finanzamtes angewiesen.
    Was die Anwesenheitspflicht betrifft: Das ist nicht Bundeseinheitlich.
    Bei der Erstanmeldung müssen alle vertretungsberechtigten Mitglieder (Vorstand) vor dem Notar erscheinen. Die Anmeldung beim Amtsgericht kann dann mit der notariellen Urkunde erfolgen. (evtl. Unterschiede in den Bundesländern, da nicht alle BL eine notarielle Anmeldung fordern).

  • Bildung und Erziehung im Forum - kann man so sehen aber genauso gut auch nicht.

    Ich bin rechtlich nicht vollständig auf dem laufenden von wegen "Verein", aber das würde sich doch sicherlich auch durch einige wenige öffentliche Veranstaltungen im Jahr machen lassen oder nicht? Sofern sowas angedacht ist.

    Grüße Yaerox

    Grüne Hölle

  • Der reine Betrieb eines Forums für "Programmierkenntnisse" wird die Gemeinnützigkeit kaum ausreichen.
    Da muss schon mehr passieren (das jährliche Sommerfest mit Freibier reicht auch nicht :D ).
    Allgemein wird die Gemeinnützigkeit nicht so ohne weiteres anerkannt. Ist auch vernünftig, da der Gestaltungsmissbrauch hier oft naheliegt ...

    Thema Haftung: Der Vereinsvorstand ist nicht von der persönlichen Haftung ausgeschlossen.
    Er haftet z.B. unter Umständen auch für falsch ausgestellte Spendenbescheinigungen.

    Steuerpflicht: Für einen Verein bestehen einige steuerliche Verpflichtungen.
    Auch wenn das hier vielleicht zu keiner Steuerbelastung führen würde, eine Abgabeplicht für diverse Steuererklärungen besteht (kostet ggf. wenn man sich helfen lassen muss, Stichwort Haftung für Vorstand bei Fehlern).

    Idee ist gut, aber dazu müsste ein umfassende rechtliche Beratung her und dafür braucht es etwas Startkapital.

  • Bist du dir sicher mit dem "Weil nach der Gründungssitzung alle Vorstandsmitglieder PERSÖNLICH beim Amtsgericht zur Eintragung erscheinen müssen"? Meines wissen nach reicht das Protokoll der Gründungsversammlung + Satzung mit den Unterschriften (beglaubigt durch Notar) aus und man kann das ganze sogar per Post erledigen.

    Andy hat mir ein Schnitzel gebacken aber da war ein Raupi drauf und bevor Oscar das Bugfixen konnte kam Alina und gab mir ein AspirinJunkie.

  • Ich denke das die Idee sich mehr als nur gut anhört und deine kürzliche Situation mit der Servermiete usw. macht es dir ein Stück weit einfacher und für mich auch plausibel vom eigentlichen Grund der Wissensverbreitung ganz abgesehen.
    Was die Sache mit dem Finanzamt angeht ist wie mit vielen Behörden, es gibt Gesetzte die sind nicht zu umwandern sind,aber wer dort vor einem Sitzt und wie sehr er geneigt ist jemanden zuzuhören ist oft wie auch bei Bewerbungen usw. eine Frage der Sympatie. Das sind auch nur Menschen und bisher in allen Situationen in denen ich mit dem Finazamt zu tun hatte, ging es positiver aus als erwartet. Sie lassen mit sich reden, ist vielleicht auch ne Art des auftretens oder der Überzeugungskraft. Ich denke vielleicht sollte man sich vorher persöhnlich schlau machen wer dafür zuständig ist und welche Kreterien ein Scheitern verursachen könnten um die richtigen Argumente aufzubringen um die Neigungung der Entscheidenden Person in die Richtige Richtung zu bringen. hat bei mir fast immer geholfen. Bin gerne Breit zu unterstützen allein weil mir die gesammte Community bisher ohne murren bei fast jedem Problem geholfen hat.

    ich kann nur sagen.... "I have a dream".
    :thumbup:

  • Mit einem Referenzprojekt an mindestens einer Schule / Uni lässt sich auch ein Verein / eine gGmbh gründen. Beispiel: Formel 1 in der Schule gGmbH oder AfB gGmbH (Europas gemeinnütziges IT-Systemhaus).

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    ja die Anmerkungen stimmen schon. Zum Thema Gemeinnützigkeit kann man ja bei den Gesprächen mit dem Finanzamt auf andere Vereine in dieser Richtung hinweisen.
    Der Computerverein Passau e.V. hat beispielsweise folgendes zum Zweck in seiner Satzung zu stehen

  • Rechtliche Grundlage ist §51 ff AO insbesondere §52 AO dürfte einschlägig sein.

    Dazu gibt es auch einen Anwendungserlass (AEAO zu §52), ich habe mal eine passende Stelle (Nr. 3) rausgesucht:

    Zitat


    3. Internetvereine können wegen Förderung der Volksbildung als gemeinnützig anerkannt werden, sofern ihr Zweck nicht der Förderung der (privat betriebenen) Datenkommunikation durch Zurverfügungstellung von Zugängen zu Kommunikationsnetzwerken sowie durch den Aufbau, die Förderung und den Unterhalt entsprechender Netze zur privaten und geschäftlichen Nutzung durch die Mitglieder oder andere Personen dient. Freiwilligenagenturen können regelmäßig wegen der Förderung der Bildung ( § 52 Abs. 2 Nr. 7 AO ) als gemeinnützig behandelt werden, weil das Schwergewicht ihrer Tätigkeit in der Aus- und Weiterbildung der Freiwilligen liegt ( BMF-Schreiben vom 15.9.2003 , BStBl 2003 I S. 446).

    Auch der mir vorliegende Kommentar lässt sich auf keine genauen Einzelheiten ein, d.h. es ist eine Einzelfallentscheidung.
    Was aber interessant war (ist auch nicht mein Fachgebiet :p ), man kann mittlerweile eine Festellung der Gemeinnützigkeit beim Finanzamt beantragen.
    Damit hätte man (vielleicht ;) ) zumindest eine gewisse Rechtssicherheit.

    Allein eine gut formulierte Satzung dürfte auf jedem Fall nicht reichen.
    Die Punkte des Computerverein Passau e.V. müssen auch mit Leben gefüllt werden.

    Einmal editiert, zuletzt von nuts (16. August 2014 um 01:50)

  • Die Gemeinnützigkeit beim Finanzamt vielleicht auch im Vorfeld erfragen. Aber ich schätze 5 v.H., das die Gemeinnützigkeit erfolgreich nachgewiesen werden kann.
    Werde mich mal, ab Ende nächster Woche bei unseren RAs schlau machen. Erinner mich bitte jemand da ran. Habe den Kopf derzeitig echt voll.

    Lieben Gruß,
    Alina

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  • [ ... Gemeinnützigkeit ... ]

    Werde mich mal, ab Ende nächster Woche bei unseren RAs schlau machen. Erinner mich bitte jemand daran. Habe den Kopf derzeitig echt voll.

    Hallo Alina !

    Wäre es, bevor Du die Anwälte bemühst, nicht sinnvoller erst einmal zu prüfen, ob das Thema 'Vereinsgründung' überhaupt noch auf der Agenda steht ?

    Seit Umfrage und Diskussion sind immerhin 5 Jahre vergangen !

    Gruß Musashi

    86598-musashi-c64-png

    "Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen."