1. Meine Weiterbildung erfolgt meistens privat durch "irgendwelche Sachen die ich sehe" und durch "herumbasteln". Das macht sich natürlich auf dem Papier nicht gut, daher bekomme ich alle Halbjahr irgendeine Weiterbildung gesponsort (ist immer Themenbezogen).
Trends sind mir persönlich vollkommen egal, ich mache was ich für richtig halte. Da ich aktuell am C++ lernen bin (bzw. es seit ~5 Jahren aktiv nutze, aber man lernt ja nie aus), will ich das erst "perfektionieren" bevor irgendwas anderes um die Ecke kommt. Sowas wie z.B. Rust gefällt mir überhaupt nicht, da es sich anfühlt als würde man mit angezogener Handbremse programmieren. Den "Mit Rust konnte ich meine alten Projekte 3x so schnell neu implementieren" Bias halte ich ebenfalls für lächerlich. Ja, wenn ich ein altes Projekt erneut programmiere, dann bin ich 3x so schnell, selbst wenn ich die Sprache nicht wechsele. Aber gut, das ist Ansichtssache. Jeder soll machen was er für richtig hält.
2. Ich habe noch keine dollen Papers geschrieben, bin aber gerade dabei. Das scheint wohl gern gesehen zu sein, und da ich soweiso eine Quatschtüte bin ist das kein Problem auch mal ein paar "ordentliche" Sachen zu schreiben. Insgesamt halte ich aber das publizieren für gnadenlos überbewertet. Ja, es ist wichtig neuen Kram für die Welt zugänglich aufzuschreiben, sodass sich das Wissen verbreiten kann. Finde den Fehler im vorherigen Satz. "Für die Welt zugänglich", war der Fehler, da alles was ich "ordentlich" schreibe hinter einer Paywall landen wird (außer auf den sieben Weltmeeren, die ich in diesem Bezug tatsächlich empfehlen kann).
Wenn es nach mir ginge, gäbe es ein weltweites community moderiertes "Wissenschafts Wikipedia" bei dem eben nur Profs bzw. "Leute aus der Forschung an einer Bildungs/Forschungseinrichtung" Schreibrechte, aber jeder auf der ganzen Welt Leserechte besitzt. Möchte man etwas veröffentlichen muss man sich an jemanden vom Fach wenden. Damit wird direkt 90% Unfug (der sich auch in aktuellen Veröffentlichungen wiederfindet) herausgefiltert. Außerdem kann man "in diesem Wiki" eine Analyse machen ob das eigene Thema dort schon vorhanden ist. (Such mal 50 Journals/Konferenzen weltweit über die letzten 50 Jahre nach etwas durch was du erfunden/gefunden hast. Viel Spaß. Die Wahrscheinlichkeit ist 95%, dass du es nicht findest, selbst wenn es schonmal irgendwo aufgetaucht ist. Vielleicht falsche Keywords? Vielleicht falsche Sprache? etc.). Falls ja (Thema existiert bereits), dann bekommt man schreibrechte für den dazugehörigen Artikel für eventuelle Ergänzungen, falls nein (Thema ist neu bzw. transformativ), dann bekommt man einen eigenen Artikel. Ein super Nebeneffekt sind "Verlinkungen" die es zwar auch jetzt schon gibt [Mar24], mit der unfassbar altertümlichen Methode ([...] verweist auf einen Text der im Anhang steht, den ich googeln muss um das dazugehörige Paper zu finden was ich dann lesen muss um herauszufinden welche Stelle überhaupt zitiert wurde) bin ich aber auf Kriegsfuß. Wie schön wäre es, wenn ich [Mar24] anklicke und in einer Sekunde bin ich im richtigen Artikel in der richtigen Zeile um nachzulesen wo etwas herkommt... Das wird es leider niemals geben, zumindest nicht mehr in meiner Lebenszeit.
Aber gut, damit kann niemand Geld verdienen, und Wissen wäre ein Grundrecht. So eine Welt haben wir halt nicht.
Over and Out
M