Datei Tagging portable

    • Offizieller Beitrag

    Ich schildere mal kurz die Situation:
    In unserem Archiv lagern Unmengen an Dokumenten (Angebote, Lieferscheine, Rechnungen etc.). Aufgrund der gesetzlichen Aufbewahrungsfristen gehen zwar pro Jahr etwa 20.000 Blatt in den Schredder aber 30.000 kommen hinzu. Und der Platz ist begrenzt.
    Da der Gesetzgeber zum Glück erkannt hat, dass das Aufbewahren von Papier-Originalen schwachsinnig ist, darf man ja auch die Dokumente in elektronischer Form aufbewahren. Das Scannen der Daten von 10 Jahren werden wir wohl an einen externen Dienstleister abtreten (da würde man selbst bestimmt ein Jahr für brauchen :whistling: ).
    Die ganzen Dateien müssen dann natürlich auch sinnvoll auffindbar sein. Ein Tagging zusammengehöriger Dateien ist also sinnvoll (von Anfrage über Angebot, Auftrag, Auftragsbestätigung zu Lieferschein und Rechnung). Wie ich das für die Altdaten realisieren kann, ist mir noch nicht so klar, aber das ist auch ein zweitrangiges Problem.
    Das Hauptproblem gestaltet sich für mich folgendermassen:
    Gibt es eine Tagging-Software, die portabel ist, die ich also mit den Daten transportieren kann? Bisher gefunden habe ich z.B. ISAKS - ist soweit auch eine tolle Sache, aber leider an ein Serversystem gebunden.
    Ich benötige eine Verschlagwortung der Dateien, die im Root des Datenspeichers liegt. Dann kann ich mit einer Kopie der Daten vom Root sowohl Daten als auch Tagging sichern und (was noch wichtiger ist) in jeder Sicherung das Tag-System verwenden ohne an den Server gebunden zu sein.
    Der Punkt ist deshalb wichtig, weil z.B. bei Kontrollen durch das Finanzamt dem Kontrolleur die Daten zur Verfügung zu stellen sind. Ich bin zwar nicht verpflichtet ihm eine Software zur Verfügung zu stellen, die es ihm erleichtert die Daten aufzufinden. Aber wenn du ihm nur ein USB-Laufwerk in die Hand drückst und sagst: "Da ist alles drauf", und er sich dann durch die Verzeichnisse und Dateien wühlen darf, ist sehr fraglich, ob bei auftretenden Problemen der Beamte dann seinen Prüfungsspielraum zu deinen Gunsten auslegt. Sagst du ihm aber: "Öffnen Sie die Suchsoftware und geben Begriffe ein, alle relevanten Belege werden dann aufgelistet", ist er zum einen schneller fertig 8o und wird evtl. auch entgegenkommender sein.
    Wie wird das bei euch so gehandhabt? Könnt ihr mir etwas empfehlen? Wenn möglich soll keine Vorschrift für das verwendete Dateisystem bestehen. (auf meinem NAS läuft kein NTFS sondern ein Linux FS)
    Bin dankbar für jede Idee.

  • Ich bin mir nicht 100%ig sicher aber es scheint mir so als ob wir einen Medienbruch in der Vergangenheit hatten. Bei uns ist glaub ich mind. 90% der Dokumente in elektronischer Form und nurnoch wenige Einzelheiten werden per Post erledigt und abgeheftet. Die Menge an dazu-kommenden Dokumenten ist nicht so groß, als dass man diese nicht handeln könnte ... ich weiß leider auch nicht ganz wie das hier mit der Lagerhaltung von z.B. Finanzamtgeschichten ausschaut.

    Daher kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Aber ein interessantes Thema, da bin ich mal sehr gespannt was das hier wird ^^

    Grüße Yaerox

    Grüne Hölle

  • Also ich habe mich mal mehrere Monate damit beschäftigt gehabt weil bei uns auch die Idee war alles du digitalisieren usw. Final wurde es dann doch nicht eingeführt, allerdings hatte sich Amagno (http://amagno.de/) als ziemlich gut rausgestellt gehabt. Besonders nett fand ich, die digitale Zertifizierung der Daten nach gesetzlichen Vorgaben und das einstellen von Aufbewahrungs und Löschfristen. Allerdings entspricht es in zwei Punkten nicht ganz deinen Wünsche:

    "Wenn möglich soll keine Vorschrift für das verwendete Dateisystem bestehen. (auf meinem NAS läuft kein NTFS sondern ein Linux FS)" - läuft nur unter Windows

    "Gibt es eine Tagging-Software, die portabel ist, die ich also mit den Daten transportieren kann?" - Indirekt, mann kann über einen Verschlüsselten Webzugang externen Personen zeitlich und zugriffsbeschränkten Zugang geben.

    Andy hat mir ein Schnitzel gebacken aber da war ein Raupi drauf und bevor Oscar das Bugfixen konnte kam Alina und gab mir ein AspirinJunkie.

    • Offizieller Beitrag

    Mir ist gerade noch ein anderer Gedanke gekommen:
    Da ich zentral alle Dokumente gemeinsam speichere ist das Taggen zum Zwecke des Auffindens nicht so sehr vordergründig, eigentlich wollte ich damit nur die Zusammengehörigkeit bestimmter Dokumente markieren. Alle Dokumente besitzen einen eindeutigen Zusammengehörigkeitsschlüssel: die Kundennummer. Da wäre es doch eigentlich eine simple Lösung einen Zip-Container mit der Kundennummer zu erstellen und dann Dokumente jeder Art mit Bezug zu dem Kunden dem Archiv hinzuzufügen. Da Speicherplatz heutzutage nicht das Problem ist, werde ich mal testen ob ich die Daten unkomprimiert in einer Zip-Datei verstauen kann. Dann habe ich eine bessere Performance beim Lesen, da ein "Entpacken" nicht wirklich stattfindet.

    Was meint ihr dazu?

  • So lange dabei die gesetzlichen Bestimmungen der GoBS usw. beachtest, ist das keine schlechte Idee.

    Besonders zu beachten der Punkt:

    Zitat

    Der Buchführungspflichtige, der aufzubewahrende Unterlagen nur in Form einer Wiedergabe auf einem Datenträger vorlegen kann, ist verpflichtet, auf seine Kosten diejenigen Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen, die erforderlich sind, um die Unterlagen lesbar zu machen; auf Verlangen der Finanzbehörde hat er auf seine Kosten die Unterlagen unverzüglich ganz oder teilweise auszudrucken bzw. lesbare Reproduktionen beizubringen (vgl. zu II.).

    Andy hat mir ein Schnitzel gebacken aber da war ein Raupi drauf und bevor Oscar das Bugfixen konnte kam Alina und gab mir ein AspirinJunkie.

    • Offizieller Beitrag

    Nach einem Jahr mal noch ein Abschlußbericht:

    Wir haben uns dann entschlossen für alle neuen Dokumente mit ELO-office zu arbeiten und dieses Mitte des Jahres dann eingeführt. Die alten Dokumente verbleiben bis zum Ende der Aufbewahrungsfrist in Papierform.
    Der Aufwand alte Dokumente zu digitalisieren steht in keinem Verhältnis zum Nutzen, da Zugriffe auf alte Dokumente keine hohe Häufigkeit haben.

  • Mit den richtigen Modulen ist ELOoffice echt gut. Man kann auch nachträglich Doku's archivieren und in Elo speochern / zur Verfügung stellen.
    Es gibt Firmen, die übernehmen die Scanarbeit von alten Doku's, aber wie Du schon schreibst, ist das nur sinnvoll, wenn man auch auf diese
    doku's auch zugreifen muss. Ansonsten haben wir uns 2010 entschieden alles auf Digital umzurüsten und die alten Akten in Papierform be-
    stehen zu lassen. Anfang eines jeden Jahres werden die Akten, die seit dem letzten Jahr vernichtet werden dürfen, einfach in ein großen
    Schredder entsorgt und dann in speziellen Behältern zur Entsorgung gefahren, wo sie dann direkt KOMPLETT neu verarbeitet werden. Nennt
    sich dann "Widerverwehtung". ;)

    Lieben Gruß,
    Alina

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    Geheime Information: ;)
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