Frage an Sprayer / Airbrush / Maler / Farbenspezialisten

  • Hi zusammen,

    seit langem schon schwirrt mir ein Projekt im Kopf herum, welches sich um Malen/Sprayen von beliebigen Bildern auf Wänden (größeren Flächen) dreht.

    Ich spinne mal los:
    Stellt euch ein System von beispielsweise 5 Airbrush- oder Spraydosen vor, mit den Farben Rot, Gelb, Blau, Schwarz und Weiß. (Man beachte G=Gelb und nicht Grün ^^ http://www.bettinawiedig.de/htm/Farbenlehre.htm)
    Die Düsen dieses Systems sind auf einen einzigen Punkt ausgerichtet.
    Angenommen, man könnte die einzelnen Sprühköpfe/Düsen im Millisekundenbereich ansteuern, könnte man somit aus den einzelnen Farben im Bereich RGB dann "Mischfarben" herstellen.
    Die Frage an die Spezialisten unter euch wäre nun, wie sich erfahrungsgemäß gesprühte Farben mischen?!

    Wieso Millisekunden?
    Naja, bei "Computer-Bilder"-RGB liegt der Farbbereich der einzelnen Farbe bei 0 bis 255. Also würde ein rotes "Pixel" gesprüht, wenn nur die rote Düse 255 Millisekunden geöffnet würde. Ein gelbes "Pixel", wenn die gelbe Düse 255 Millisekunden geöffnet wäre.
    Was passiert, wenn man nun Grün als Mischung von Blau und Gelb sprühen wollte? Würde 128ms Blau und 128ms Gelb zum gewünschten Ergebnis Grün führen? Oder müsste man die Sprühzeiten auf 255ms erhöhen?
    Aber diese Frage wäre letztendlich nur durch ausprobieren zu beantworten....
    Man könnte auch jede Farbe einzeln (nacheinander) sprühen, die Frage ist nur, wie erzeugt man gemischte Farben, erst die helle, dann die dunkle oder umgekehrt?

    Jetzt zum Projekt:
    Ich stelle mir ein akkubetriebenes, in der Hand gehaltenes Farbsprüh-Gerät vor, dessen x- und y-Position vor einer Wand entweder über Kamera oder andere recht genaue Sensorik ermittelt werden kann.
    Möchte ich jetzt ein beliebiges Bild auf diese Wand malen, bewege ich das Gerät einfach beliebig vor der Wand hin und her, hoch und runter. Anhand der Position des Geräts erfolgt der Sprühbefehl des "Pixels" als kurzer Sprühimpuls, entweder mit einer einzelnen Farbe oder wie oben beschrieben "fertig" als Mischfarbe RGB, Schwarz oder Weiß.
    Im Prinzip ein überdimensionaler Tintendrucker, der je nach Position des Druckkopfes einen Farbklecks auf die Wand "malt".
    Somit könnte auch der unbegabteste einen "fotorealistischen" Van-Gogh oder jedes andere Foto "malen", einfach durch hin- und herbewegen des "Sprayers".

    Die technische/elektrische Ansteuerung und Farbmischung der Düsen würde ich mit einem Arduino erledigen wollen, die Position des Sprayers lässt sich hoffentlich hinreichend genau per (Laptop)-Kamera oder einem anderen Positionsbestimmungssystem (Vorschläge?) ermitteln.
    Im Endeffekt soll alles auf ein Programm (Smartphoneapp) herauslaufen. Bild in App laden, die 4 Ecken des späteren Bildes an der Wand mit dem Sprayer markieren (ähnlich Kalibrierung eines Touch-Panels) und die App ermittelt je nach Position des Sprayers das Bildpixel mit der entsprechenden Farbe und gibt dem Sprayer dann den Sprühbefehl. Bissl mit dem Sprayer vor der Wand rumwedeln und es entsteht wie aus Zauberhand das Bild...

    Würde man die 4 Ecken des Bildes auf der Wand mit 4 auswertbaren Sendern festlegen, dann könnte man komplett auf die Positionierung per Kamera verzichten!

    Vorschläge, Ideen und rege Diskussion sowie Tips zur Umsetzung sind SEHR erwünscht! 8o

  • @Andy, wenn ich Dich richtig verstehe, möchtest DU einen Sprühroboter bauen.
    Ich weiß nicht mehr wo, aber irgendwo im TV hatten die mal einen "Freak" gezeigt, der in der USA einen Airbrush-Roboter gebaut hat und der eine Bildvorlage fast perfekt auf die Garage gesprüht hat. Ich weiß nicht mehr wie viele kleine Glasgefäße er mit verschiedenen Farben hatte, aber es waren sehhhhhhr viele. Ich meine, das da gesagt wurde, das die Farben immer übereinander liegen und sich NICHT vermischen, was auch die Menge an den kleinen Glasgefäßen erklärt. Boh, wenn ich noch den TV Kanal wüßte. Ich fand das nur echt beeindruckend, was so ein junger Mensch zustande bringt und das dann auch noch das Teil hammer genau arbeitet.

    Lieben Gruß,
    Alina

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    Geheime Information: ;)
    OuBVU5ebLhHu5QvlnAyQB4A7SzBrvWulwL7RLl2BdH5tI6sIYspeMKeXMSXl

  • Ich hab's anders verstanden:
    Und zwar so, dass ein Mensch dieses Gerät in der Hand hält und der PC dann die Farbmischung anhand der Position ermittelt.
    Wenn das nicht so ist kannst du meinen Beitrag getrost ignorieren.
    Das Problem bei einer Nicht-Roboter-Lösung ist, dass du bei 'ner Airbush einen konischen Sprühnebel hast (was für Farbübergänge wunderhaft ist)
    und du bei falschem Abstand eben nicht mehr auf "Pixelebene" arbeitest und dann ein helles Highlight von zB einer Lichbrechung auf einem schwarzen Mantel auf diesem "verschüttest".

    Was man da machen könnte wäre das Bild per Analyse in versch. Ebenen aufteilen, also Highlights, Basisfarbe, Schattierung und dann kann pro Durchgang nur eine Ebene gesprüht werden.
    Bzw bei Highlights wie einem Auge müsste man dann mit Aufsatz arbeiten wie bei der Infinity damit der Abstand halt immer perfekt ist. (Ich find grad kein Bild per Google, hatte das damals in 'ner Zeitschrift gesehen die ich noch irgendwo rumliegen haben sollte.)

    Was du auch beachten musst ist, dass da flüssige Farbe gesprüht wird.
    Sprich wenn man auf einem Fleck lange (bisschen mehr als einen Augenblick) draufsprüht wird dir die Farbe zerrinnen und du kriegst richtig fiese Farbkleckse die 'ne Ewigkeit (gefühlte 1-2min) zum Trocknen brauchen, bzw kriegst du die kaum raus oder musst die mühsam überarbeiten.

    Ein weiterer Teil von Airbrush-Arbeiten sind harte Kanten. Die kriegst du ohne Maskierung aber nicht hin, weil du nie so genau sprühen kannst wie du mit einem Pinsel malen könntest.
    Also zB Hotrod-Flammen wirst du ohne Masken mit Airbrush nicht schaffen.

    Ich find aber, dass die Idee durchaus interessant klingt und du definitiv dranbleiben solltest.
    Harte Kanten könnte man durch perfekt getimte, sehr kurze Sprühstöße, 'nem Abstandshalter und einer verdammt kleinen Düse simulieren.
    Das Ganze wär dann dafür nicht mehr die Über-Airbrush bei der man nur ein paar Handbewegungen machen müsste und schon ist da ein Bild, aber wirklich Skill bräuchte man zum Sprühen auch nicht und wenn ich dich richtig verstanden hab geht's dir darum, dass eine Person ohne mehrere Jahre Erfahrung brushen ein anständiges Bild abliefern könnte.


    Edit: Ich find kein Bild vom Abstandshalter, aber in dem Video sieht man was ich meine. (ab 5:05)

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    3 Mal editiert, zuletzt von CentuCore (15. November 2015 um 01:29)

  • Im Prinzip ein überdimensionaler Tintendrucker, der je nach Position des Druckkopfes einen Farbklecks auf die Wand "malt".

    Genauso sollte man das auch machen, Airbrush ist dafür total ungeeignet. Ein schwebender Druckkopf wird normalerweise dafür eingesetzt, die Modifikation ist recht einfach: Printer (3D, 2010)

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe keine Ahnung davon, ob sowas möglich ist.
    Es hört sich jedenfalls witzig an. Ich könnte mir nur vorstellen, dass es da eine Menge Probleme (Abstand, Schräghaltung, Zittern. etc.) gibt, wenn Du das Gerät in der Hand halten willst.
    Ich habe hier mal ein Video von den Mythbusters gefunden, die eine Farbkanone gebaut haben:

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  • @Alina, nein, keinen "Roboter", so etwas habe ich bereits^^, besteht aus 2 Motoren, welche über eine Seilführung eine mittels Servo ausgelöste Sprühdose aktivieren.
    Ich wollte unabhängig von der Montage der Motoren werden und gleichzeitig unabhängig vom "Fahrweg" der Sprühdose.
    Generell kann man mit meinem Modell auch beliebig viele Farben nacheinander "drucken", allerdings muss dann immer zur passenden Farbsprühdose gewechselt werden!
    Ich habe auch schon mit Farbstiften getestet, welche einzelne Punkte "tupfen", aber das ist ein extrem zeitaufwendiges Unterfangen. Allerdings kann man den "Druckkopf" fast beliebig groß bauen, da der Abstand der Stifte untereinander immer fix ist und somit mehrere Pixel mit unterschiedlichen Farben gleichzeitig coloriert werden können.

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    Meine Idee ist, nicht "nacheinander" (wie bei einem Roboter zwangsläufig vorgegeben) die einzelnen Pixel anzufahren, sondern bei "zufälligem" Erreichen des Pixels dort die richtige Farbe aufzutragen.


    @CentuCore, ja, wie gesagt funktioniert das Ganze bereits recht gut, auch mit den von dir genannten Einschränkungen des Sprühnebels.


    Zitat von CentuCore

    Was du auch beachten musst ist, dass da flüssige Farbe gesprüht wird.

    Ja, bei meinen Sprühdosenversuchen ist genau wie bei den oben verlinkten Videos, die Sprühdauer der Knackpunkt! Großer Abstand erlaubt längere Sprühzeit aber resultiert in viel Sprühnebel => Aquarelleffekt. X/
    Das wäre noch zu verschmerzen, aber da idR in der Horizontalen gearbeitet wird, führt zu viel Farbe zwangsläufig zu "Rotznasen".
    ich habe selbst schon viel lackiert, diverse Systeme, auch schon viel mit div. Techniken gemalt. Daher ist mir auch klar, wieviel Farbe/Lacke man benötigt um die Bilder an die Wand/Decke/3-D-Objekt zu bekommen.
    Äirbrush hat den großen Vorteil, dass die Düse/Sprühvorrichtung relativ klein ist, Nachteil ist eher der erforderliche Luftdurchsatz, bei Akku-Kompressoren für die vorgesehenen 4-5 Düsen ist die Leisungsfähigkeit schlichtweg übel. Mit zuwenig Luftdruck entstehen statt gewünschter schöner kleiner Farbtröpfchen hässliche große Tropfen.

    Wobei ich das differenziert sehe, mal angenommen ein Bild hat 1000x1000 Pixel, dann wäre ein Pixel bei einer Leinwandgröße von 1x1 Meter "nur" 1mm² groß. Bei einem Betrachtungsabstand von 2-3m ist das die Auflösung eines handelsüblichen HD-Fernsehers!
    Jetzt geh davon aus, dass durch die angesprochenen technischen Einschränkungen des Sprühens ein Pixel 5x5mm groß ist, dann wäre das gesamte Bild somit 5x5 Meter groß, da machen die meisten Plakatwände schlapp^^. Und die sind nicht dazu gemacht, aus 1m Entfernung betrachtet zu werden ;)
    Deckend gefärbt benötigt man dafür mehrere Kilo Lack/Farbe, also fallen Sprühdosen definitiv raus, es muss ein Nachfüllsystem her.


    @minx, darauf soll es hinauslaufen, transportabel.......


    @Oscar,
    Diese Folge hatte ich sogar schon mal im Fernsehen geschaut^^.
    Dort sind aber sämtliche Farben "vorgemischt" und werden lediglich "simultan" an die Wand geschossen, und das noch aus mehreren Metern Entfernung. Paintballkanonen machen das wesentlich einfacher und schneller, ich hatte bereits Videos gesehen wo ganze Häuserwände "verschönert" wurden, incl. feinster "Rotznasen" :D
    Sauerei GARANTIERT :rock:


    Zitat von Oscar

    eine Menge Probleme (Abstand, Schräghaltung, Zittern. etc.) gibt, wenn Du das Gerät in der Hand halten willst.

    Ich experimentiere gerade mit Lagesensoren aus Smartphones, das sieht vielversprechend aus und kostet so gut wie nichts. Ich habe vor, zunächst mehrere Systeme zu kombinieren um die Lage im Raum wenigstens auf unter 1cm genau zu lokalisieren, alles andere ist zzt. utopisch!
    Ultraschallsensoren sind vielversprechend, jeweils ein autarker Sensor in den Ecken des Bildes, welcher den Abstand zum Sprühgerät ermittelt habe ich bereits getestet, man hat bei diesem Projekt VIELE Baustellen^^. Allerdings gehören die Sensoren ans Sprühgerät, und da wird die Winkelabhängigkeit der Sensoren zum Problem, entweder müssen die schallreflektierenden "Ecken" (als aufklebbare Körper) weiter weg positioniert werden mit dem Resultat einer geringeren Auflösung/Fehlerrate, oder es müssen mehr sensoren am Sprühkopf angebracht werden was massiv aufwendigere Programmierung /Kalibrierung erfordert...
    Da es um große "Gemälde" geht, welche eine eher geringe Pixeldichte kombiniert mit einem größeren Betrachtungsabstand haben sollen, ist das bissl "zittern" von der Software zu kompensieren. Wird ein zuvor definierter Abstand zur Leinwand überschritten, wird einfach kein "Pixel" gemalt....