Berufsunfähigkeitsversicherung als Selbständiger Informatiker, geht das ?

  • Hallo zusammen,


    ich bin Informatiker und selbstständig. Ich habe meinen Betrieb seit zwei Jahren. Ich habe keine Mitarbeiter. Nun habe ich massive körperliche (mehrere Bandscheibenvorfälle) und psychische Probleme (sehr starke Depressionen, Schlafstörungen, Angstzustände etc.), die ich auf meinen Beruf und meine Selbständigkeit zurückführe.

    Nun meine Frage: Da ich mich, als ich noch in einem Arbeitsverhältnis befunden habe per Berufsunfähigkeitsversicherung abgesichert habe, weiß ich jetzt nicht, ob diese in der Selbstständigkeit auch wirkt? Bin ich, weil ich Beiträge bezahle, freiwillig oder pflichtversichert? Kann mir jemand Tipps geben, was ich tun kann?
    Ich arbeite schon seit Wochen nicht mehr regelmäßig und langsam ist mein Geld alle.

    Ich wäre für jeden Tipp dankbar.

    Mark

    Grüße :rofl:

  • Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung anrufen und fragen.

    Andy hat mir ein Schnitzel gebacken aber da war ein Raupi drauf und bevor Oscar das Bugfixen konnte kam Alina und gab mir ein AspirinJunkie.

  • Hallo,
    Ich kann dir, leider nicht helfen aber muss gestehen das solche Syntome anscheinend mit einer Selbststängigkeit verknüpft sind...
    Seit zwei Jahren muss ich um jeden auch noch so kleinen Auftrag kämpfen, ab einen gewissen punkt verliert man einfach jede Perspektive - und fängt an sich Sorgen um seine eigene, und die damit verbundenen Personen, Zukunft zu machen.
    Solche Siturationen schlage auf Dauer ziemlich krass auf die Gesundheit ein! Ich habe mir ende 2012 eine schlimme Herzmuskelentzündung eingehandelt, einfach weil ich endlich wieder einen guten Auftrag bekommen hatte und mir keine Zeit für meine Gesundheit nehmen wollte...
    Das war ein riesen Fehler, so wurde aus einer Woche Krankheit - fast ein Hezinfarkt und einer genesungszeit von 5 Monaten! Und den Auftrag konnte ich auch nicht mehr beenden, und habe diesen und den Kunden verloren!
    In meiner Genesungszeit konnte ich nichtmals ergreifende Filme schauen, sobald Aufregung oder andere intensive Emotionen (Trauer, Stress, Zeitdruck, ...) sich aufzeigten - bekam ich richtig schlimmes Herzrasen bis kurz vor Ohnmacht...

    Im nachherrein gesehen hat mich mein eigener Tatendrang, bedingt duch Selbstständigkeit und damit verknüpfte Existenzsorgen, beinahe komplett Berufsunfähig gemacht...
    Bevor ich diese Schritte unternommen habe war ich berufs Koch und habe mir dort 2 Rückenwirbel ruiniert UND auch noch die rechte Schulter beschädigt. Also ist körperliche Arbeit auch nur noch kurzzeitig und mit Schmerzpräperaten möglich, und dann fange ich mir diesen Mist ein und auch die Selbsttändigkeit stand auf der Kippe...

    Ist halt eben ziemlich blöde gelaufen, aber durch gewisse Existenzängste UND Vorwürfe von dem Finanzamt (Scheinselbstständigkeit bzw. Liebhaberei) hatte ich keine andere Möglichkeit mehr gesehen als über mein Maximum zu gehen. So kann man zwar kurzfristig Arbeiten, aber der Druck ebbt einfach nicht ab!

    Und die Ämter sind in solchen Siturationen wirklich NICHT hilfsbereit! Die Arge meint das mein Gesundheitszustand Rentenwürdig ist und die weisgott keine Ahnung von meinem Tätigkeitsfeld haben - deswegen gibt es keinerlei Weiterbildungen für mich! Ebenso die Krankenkasse und auch die Rentenkasse, die Meinen das ein gelernter Koch doch ERST zertifikate sich für z.B. VisualBasic erarbeiten soll - das ich bereits vor über 10 Jahren schon VB konnte und inzwischen fast ein Duzent Sprachen handlen kann, interessiert niemanden... WAS bleiben einen da für Optionen???

    Also, ich kann dir zwar nicht helfen - aber ich kann dir sagen das dieses ein allgemeines Problem darstellt.

    Viele Grüsse und viel Glück!

    P.s. ist vom Handy getippt, verzeit mir bitte Satzstellung und allgemeine Fehler ;)

    • Offizieller Beitrag

    Wie chip sagte - kontaktiere deine Versicherung. Einer BU liegt im Allgemeinen ein bestimmter Beruf beim Abschluß zugrunde. Kann dieser nicht mehr ausgeübt werden, greift die BU.
    Solltest du deinen ausgeübten Beruf dort eingetragen haben, würde der Versicherungsfall eintreten. Ob das dann wirklich passiert, entscheidet aber ein Gutachten der Versicherung. Und das kann a) dauern und b) wird es nicht als Ziel haben die Versicherung auszuzahlen. Also wenig Hoffnung für dich.

  • Hi,

    ich hatte "natürlich" auch als Selbstständiger eine Berufsunfähigkeitsversicherung, in welche kräftig Beiträge eingezahlt wurden.
    Als dann nach 15 Jahren auch bei mir nach mehreren Warnschüssen aus gesundheitlichen Gründen das Licht ausging, habe ich natürlich auch meine Berufsunfähigkeitsversicherung angefragt, was Sache ist.
    Dort bekam ich eine ernüchternde Auskunft:
    Die Berufsunfähigkeitsversicherung bezahlt so lange nichts, bis definitiv fest steht, dass du tot bist!
    In meinem Fall wurde mir mitgeteilt, dass ich als "gelernter" Ingenieur auch mit schwersten halbseitigen Lähmungen nach einer entsprechenden Umschulung arbeitsfähig sei! Im O-Ton (und so etwas vergisst man sein Leben lang nicht) hiess es:"Sie sind doch Techniker, auch mit einer Querschnittlähmung könnten Sie bspw. Dokumentationen erstellen, in Lehrberufen tätig sein und überwiegend mehr geistige und konstruktive Tätigkeiten ausführen. Sie müssen ja kein Handwerk mehr ausführen..."
    Die Umschulung wird bezahlt, monetär bekommst du natürlich keinen Pfennig, wieso auch, nach der Umschulung bist du ja nicht mehr Berufsunfähig! DAS bringt dir eine Berufsunfähigkeitsversicherung!

    Keine 5 Minuten später hatte ich natürlich diese "Versicherung" gekündigt. Inclusive sämtlicher anderen Versicherungen bei diesem Unternehmen. Der Versicherungsvertreter, der sich u.a. auch durch die mehreren zehntausend Euros an Provision nur durch mich (!) dumm und dämlich verdient hat, ward nie mehr gesehen. Vorher hatte er immer regelmäßig angerufen um "Neuigkeiten" und besondere Versicherungsangebote anzupreisen...

  • Hallo Marky12,
    dazu musst du - wie auch schon andere hier geraten haben - deine Versicherungsgesellschaft fragen.
    Das ist - wie BugFix schrieb - an eine Bedingung gekoppelt.

    Ich kann daher jedem nur eindringlichst raten, wenn sich da an der Bedingung irgendetwas ändert, so sollte man die Versicherung deswegen umgehenst informieren und diese anderen Bedingungen sollten möglichst auch irgendwo SCHRIFTLICH stehen (am besten in einer neuen Police !).
    Und ganz wichtig VORM Versicherungsfall, nachher ist immer etwas schwierig.

    Hintergrund:
    Ich hatte früher einmal mit dem Drachenfliegen angefangen. Mein Fluglehrer riet damals jedem Schüler zu einer Unfallversicherung und betonte deutlichst, dass man darauf bestehen solle, dass das Risiko Drachenfliegen auf jeden Fall in der Police steht müsse. Der kannte das Problem wohl schon.
    Mein damaliger Versicherungsvertreter meinte jedoch, dass dies absolut unnötig sei, da die Versicherung auch dann
    immer bezahlen würde.

    Das war eine glatte Falschberatung ?(
    Nur ob der Penner das sogar wusste, dass kann man nicht so einfach beweisen.

    Ich bestand aber darauf und wollte den Vertrag nur unter dieser Bedingung abschließen und der Vertreter war etwas sauer, aber das war mir soetwas von egal.

    Zwei Jahre später kam es dann zu einem Unfall und die Versicherung musste bezahlen.
    Nachdem ich denen von dem Unfall berichtet habe, bekam ich nur als Antwort nur so einen bornierten Schrieb von denen mit einer Ablehnung und einer Kopie der Versicherungsbedingungen (dem besch... Kleingedruckten).
    Da war eine Bedingung in den Ausschlüssen (dem garantiert größten Teil) ganz groß gelb markiert, so als wenn man damit sagen wollte: "Sieh doch mal genau hin, oder bist du zu blöde zum lesen".
    Da stand ganz deutlich "Schäden durch Unfälle mit Fluggeräten ohne Motor sind immer ausgeschlossen".

    Da habe ich mit meinem Fluglehrer zusammen, denen einen Brief zurückgesendet. Anbei eine Kopie der Versicherungspolice mit dem Satz: "Risiko Drachenfliegen" und das habe ich denen auch ganz groß gelb markiert.
    Dazu habe ich denen auch noch einen gepfefferten Brief mit einer Klagedrohung gesendet.
    (Und was bedeutet dann dieses Wort in der Police, die liegt Ihnen doch auch vor, sollten Sie die Schadenregulierung dennoch verweigern, werde ich umgehend eine Klage einreichen..."
    Zwei Wochen später hatte ich mein Geld.
    Ohne diese Zusatz, währe ich garantiert leer ausgegangen, ein dreifach Hurra auf den Fluglehrer :rock: und ein dreifach Buhh auf den Versicherungsvertreter :thumbdown: .

    Da gibt es noch einen anderen Fall:
    Ich bin behindert und hatte noch diese Unfallvericherung (der Vertrag war auf 10 Jahre abgeschlossen), aber da ich die ja vor meiner Behinderung abgeschlossen habe, stand da nichts von.
    In der Selbsthilfegruppe, gab es mal eine Diskussion dazu und da meinen fast alle, die Behinderung MUSS in der Police aufgeführt sein, sonst könnte die Versicherung sich immer ums bezahlen drücken (da kommt wieder das besch... Kleingedruckte ins Spiel, da wird das nämlich meistens irgendwie ausgeschlossen).

    Da habe ich nur mal bei meiner Versicherung nachgefragt, ob sie im Fall einer Behinderung auch zahlen.
    Und was bekam ich als Antwort ?
    "Aufgrund Ihres Anrufs vom XX.XX kündigen wir Ihren Vertrag hiermit zum..." :thumbdown::thumbdown:
    Mein neuer Versicherungsvertreter ist vor lachen fast vom Stuhl gekippt, so einen bornierten Sch... hatte der eigentlich für unmöglich gehalten (einen Versicherungvertrag kann man ja nur schriftlich kündigen und im Zweifelsfall muss die Versicherung dies auch schriftlich beweisen können).
    Daher hat der mir geraten, den alten Vertrag einfach auslaufen zu lassen und die Versicherung zu wechseln, da er ganz sicher war, die alte Versicherung muss mich zwar weiter versichern, aber bei einem Unfall machen die garantiert nur Ärger.
    Daher habe ich eine neuen Vertrag, bei einer Versicherung abgeschlossen und da steht das in der Police (genaue Art der Behinderung, dass ist auch ganz wichtig !!!).
    Diese Gesellschaft hat anscheinend keinerlei Probleme mit solchen Risiken.
    (da gibt es aber nur wenige Gesellschaften, die keinerlei Probleme damit haben).

    Daher kann ich jedem immer nur raten, achte bei einer Versicherung immer genau auf das besch... Kleingedruckte und Änderungen beim Risiko o.ä. MÜSSEN irgendwo SCHRIFTLICH fest gehalten sein, die Versicherungen sind nämlich ganz groß, wenn es ums Drücken vorm bezahlen geht.

    Das ist bei allen Versicherungen so und garantiert auch bei Berufsunfähigkeitsversicherungen.
    Gerade wenn man von einem Angestelltenverhältnis in die Selbständigkeit wechselt, könnte das ein Problem werden.
    Normalerweise sollte das zwar kein Problem sein, aber Versicherungen "tikken" da halt ganz anders.
    Bei Versicherungen kann man einfach nur fragen und hoffen das die auch bezahlen.
    Vorm Vertragsabschluss, erzählen die einem alles mögliche, aber nachher kommt dann die Realität... :whistling:


    MfG
    BigRox