Arduino als Fernbedienungsersatz

  • Hallo

    Viele von euch werden mein Problem sicher auch kennen bzw zumindest nachvollziehen können: Fernbedienungen,
    die sich vermehren wie die Karnickel... Überall lungern die rum und sind mir häufig im Weg. Darum hab ich mir vor-
    genommen, die Fernbedienungen wegzusperren und mir per Arduino eine eigene zu basteln.

    Sicher gibt es bereits einige Alternativen, zB bereits existierende All-In-One-FB´s oder sowas wie das hier: IRTrans.
    Aber viel cooler ist es doch, wenn man was selbst gebautes nutzen und auch Besuchern vorführen kann.
    Leider weiss ich, weil ich noch nie was mit Arduino zu tun hatte, gar nicht, was ich dafür alles brauche?!

    Ich will auf jeden Fall ein großes Touchscreen dafür haben, auf dem ich per GUI meine Geräte steuern kann.
    Und weil ich halt nicht weiss, was genau ich alles dafür benötige, wäre es schön, wenn mir jemand Tipps geben kann,
    damit ich mir erst mal eine gescheite Einkaufsliste zusammenstellen kann.

    Ich hab Fernbedienungen für 4 Geräte, die ich alle unter einen Hut bekommen will.
    Gibt es Vorschläge?

    mfG Lo..

  • Naja, erst einmal solltest du rausfinden, wie diese vier vorhandenen Fernbedienungen arbeiten. Im direktesten Sinne ist damit die physikalische Basis gemeint, also bspw. Infrarot, Bluetooth, ISM, WiFi etc... Das zweite wäre dann das Kommunikationsprotokoll. Wenn du zu einem Gerät eine Dokumentation findest, erleichtert dir das das Leben erheblich. Ansonsten musst du nicht nur die Sendeelektronik für die verwendeten Kommunikationsmethoden aufbauen, sondern auch eine entsprechende Empfangselektronik, mit deren Hilfe du die Signale der Originalfernbedienungen auslesen und dann dementsprechend simulieren kannst.

    Unabhängig davon solltest du immer ein Grundsortiment an gängigen Bauteilen zuhause haben. Jedes Teil einzeln bestellen ist unpraktisch, wenn du unbedingt weiterbauen willst und dir spontan noch was fehlt. :D

    • Offizieller Beitrag

    Da ich zur Zeit selbst viel mit mehreren Arduinos (einen UNO und 5 Nanos) mache, kann ich Dir schonmal sagen, dass die kleinen Arduinos für einen Touchscreen nicht genügend Ressourcen (RAM) besitzen.
    Ich habe hier gerade einen "Arduino Nano v3" und betreibe an dem ein 1.8" TFT (ohne Touch) und dazu eine RTC DS3231 (Echtzeituhr), ein DHT22 (Luftfeuchte-Sensor) und ein BMP085 (Luftdruck-Sensor).
    Damit ist dann das Maximum schon fast erreicht. Für den externen Temperatur-Sensor DS18B20 reichte es gerade noch.
    Bei einem Touchscreen wird immer zum "Arduino Mega 2560" geraten. Der hat mehr Anschlüsse, mehr SRAM und mehr FlashRAM, ist allerdings auch größer.

    Als Alternative würde sich der "ESP8266" anbieten. Der hat deutlich mehr Power und lässt sich auch über die Arduino-IDE programmieren (finde ich persönlich sehr praktisch).

    Wie viel Erfahrung hast Du denn schon mit der Programmierung der Mikrocontroller und vor allem mit der Elektronik?
    Was Du da vorhast ist nämlich schon etwas größeres, bei dem man einiges an Grundlagen beherrschen sollte.

    Ansonsten gibt es da auch noch das deutsche Arduino-Forum.

  • Moinmoin

    Auf Vorrat haben klingt ja erstmal gut ^^
    Soweit mir bekannt ist, senden meine Fernbedienungen nur Infrarot. Dokus über deren Sendecodes muss ich noch suchen, aber ich geh mal davon aus, dass mir da Zeit für bleibt.
    Ich hab absolut NULL Erfahrung mit Microcontroller und deren Programmierung. Aber ich fand eh schon immer "learning by doing" am sinnvollsten. Da merkt man sich das schneller :)
    Danke auch für den Tipp mit dem Arduino Forum, wenn ich nicht klar komme und ihr mir nicht weiter helfen könnt dann werd ich dort nach Hilfe schreien ^^

    Allerdings hab ich auch mitbekommen, dass hier der eine oder andere recht fit ist, was dieses Thema betrifft, darum würd ich es lieber erstmal mit euch versuchen,
    vielleicht wird das ja noch andere hier anregen ^^

    Nun weiss ich aber noch immer nicht, was ich (mindestens) alles brauch?! Das ESP8266 werd ich mir jetzt mal anschauen, mehr Power ist ja idR nie verkehrt :D

    • Offizieller Beitrag

    Wenn Du noch gar keine Erfahrung mit den Microcontrollern hast, dann solltest Du erstmal mit den Grundlagen anfangen.
    Aber Elektronik-Grundlagen sind vorhanden?

    Wie sieht es denn mit Löt-Erfahrung aus? Weißt Du an welchem Ende der Lötkolben heiß wird? :D
    Nein, im Ernst, man kann zwar vieles auf einem Steckbrett "verkabeln", aber oft muss man auch löten.

    Was brauchst Du?
    Ich stelle mal eine Liste mit Teilen auf, die zum Erfahrung sammeln nützlich/erforderlich sind:
    - Lötkolben mit kleiner Spitze (keine Lötpistole und auch kein Dachdecker-Brateisen). Ich habe mir neulich diesen hier gekauft: Lötkolben
    - Lötdraht (der bleihaltige ist zwar nicht so umweltfreundlich, aber schmilzt bereits bei ca. 180 Grad, bleifreier Lötdraht schmilzt erst bei über 210 Grad): Lötdraht
    - Eine "dritte Hand". Das ist sowas: dritte Hand
    - Ein oder mehrere Steckbrett(er)
    - Ein paar "kleine" Arduinos. Ich finde die China-Nanos ganz gut (passen gut auf's Steckbrett, haben einen USB-Anschluss und kosten im 5er Pack ca. 17 €, man muss aber meist die Stiftleisten selbst anlöten).
    - Einige fertige Drahtbrücken zum "verkabeln" auf dem Steckbrett.
    - So ein Starter-Set mit diversen Widerständen, Tastern, LEDs, Potis und Steckleisten kann ganz nützlich sein.
    - Es gibt auch umfangreichere Starter-Sets, wo dann auch eine Anleitung dabei ist.

    Naja, und wenn Du erstmal die Grundlagen beherrschst, dann kannst Du Dich mit Deinem obigen Projekt beschäftigen.
    Mit TFTs habe ich bisher erst wenig Erfahrung. Bis auf das oben erwähnte 1.8" TFT.
    Ich benutze die Arduino-IDE und programmiere in C (naja, ich versuche es). :rolleyes:

  • Ich würde einem Anfänger immer eines dieser Kits empfehlen!
    http://www.funduinoshop.com/Arduino-Kits

    Alles was man braucht, ist dabei. In einem "orginalen" Kit ist ein Buch dabei dessen einzelne Projekte detailliert beschrieben sind, und idR sind diese Projekte auch komplett in der Programmierumgebung (IDE) integriert!
    Ansonsten kann man die online-Dokumentation hier einsehen http://www.arduino-anleitung.de
    Also Arduino mit USB-Kabel an den PC anschließen, IDE runterladen, "Blink"-Sketch (Sketch nennt man die Programme) in IDE laden, auf Arduino übertragen und tadaa, die LED auf dem Arduino blinkt....

    Erfolgserlebnis in 1 Minute!
    In den Anfängerkits sind haufenweise Bauteile, deren Funktion im beiliegenden Buch auch schön erläutert werden. Steckbrett reicht anfangs, und gerade später mit den "großen" Projekten wird es unentbehrlich...
    Auf einem fertigen (UNO R3)-Board kann man auch nix falsch machen, gerade im Gegenteil, Motorsteuerung ?! Motorsteuerungs-Shield draufstecken, Motor anschließen, Motorsteuerungs-Sketch "includen", Run klicken, Motor läuft!
    Natürlich kostet der/die Shields Geld, aber dafür hat man sich das gebastel und die damit verbundene Fehlersuche gespart. Auch das Frustpotenzial wenn etwas nicht funktioniert, ist beim Board geringer, falsch gesteckte Kabel kann ein Kind prüfen, falsch zusammengelötete Bauteile nichtmal ein Profi, ohne den Krempel wieder auseinanderzunehmen...

    Man kann sich den Arduino auch zusammenlöten, aber für jemanden mit wenig bis garkeiner Erfahrung würde ich davon abraten.

    ciao
    Andy


    "Schlechtes Benehmen halten die Leute doch nur deswegen für eine Art Vorrecht, weil keiner ihnen aufs Maul haut." Klaus Kinski
    "Hint: Write comments after each line. So you can (better) see what your program does and what it not does. And we can see what you're thinking what your program does and we can point to the missunderstandings." A-Jay

    Wie man Fragen richtig stellt... Tutorial: Wie man Script-Fehler findet und beseitigt...X-Y-Problem

    2 Mal editiert, zuletzt von Andy (5. April 2016 um 19:30)

  • So :) Meine neuen Spielzeuge sind nun angekommen. Hab mich nun auch durch @Oscar`s Einkaufstipps inspirieren lassen und mir die nützlichen Dinge geordert. sollten nächste Woche eintreffen.
    Und nen Lötkolben kann man ja eigentlich immer im Haushalt haben (und wenn schon nicht zum Löten, dann zum Brandmarken :D )

    Werd mich dann am Wochenende mal dran setzen und die ersten Bastelversuche unternehmen.