Das Einheitsgesicht

  • Hallo.

    Offensichtlich gibt es das schon länger und es wird auch viel darüber diskutiert,
    aber ich finde das ganze recht interessant, aber erstmal:

    Es geht um folgendes.
    2006 malte eine Frau bei einem Psychiater ein Gesicht auf ein Blatt Papier.
    Das Gesicht war das eines Mannes den sie ständig in ihren Träumen sieht.

    Erstmal nichts ungewöhnliches.
    Mit der Zeit kam aber raus, dass viele Menschen dieses Gesicht in ihren Träumen sehen.
    Mitlerweile sind es soweit ich weis mehr als 60.000 Menschen auf der ganzen Welt.
    Und alle geben an dieses Gesicht vorher noch nie gesehn zu haben.

    Nun gehen da einige Theorien um. Einige davon klingen plausibel andere weniger.
    Doch eine Theorie finde ich am interessantesten.

    Sie besagt, dass wenn man in seinem Leben viele Gesichter sieht, diese i.wann zu einem Einheitsgesicht vereint.
    Ich stelle mir das so vor:
    Lassen wir einen Zufallsgenerator 1.000.000 mal eine zufällige Zahl zwischen 1 und 10.000 ausgeben.
    Erhalten wir am Ende einen Schnitt von sehr genau 5.000.

    Nun ist es ja so, dass der Mensch Gesichter anhand der Merkmale im Gesicht erkennt, wie z.B. auch eine
    Gesichtserkennung im Computer.
    Geben wir all diesen Merkmalen Zahlen, so dass diese Nase die Zahl 3 erhält, und eine andere die Zahl 8 u.s.w.
    dann erhalten wir i.wann eine Zahl für jedes Gesicht. Wenn man diese nun Zusammenzählt und sagen wir mal durch
    1.000.000 Menschen, bzw. Gesichter teilt. Sollte doch am Ende das gleiche raus kommen wie beim Zufallsgenerator,
    eben ein Einheitsgesicht. Eine Spiegelung, oder viel mehr eine Mischung von 1.000.000 Gesichter.

    Soviel zur Theorie.
    Ich dachte mir jetzt folgendes.
    Wäre es nicht möglich das ganze mit AutoIt oder generell mit einem Programm zu überprüfen?
    Wir machen es wie oben beschrieben, geben jedem Gesicht anhand der Merkmale eine Zahl
    (Mund=2 / Nase=7 / Kinn=4 / Augen=9 u.s.w.).
    Nun zählen wir die einzelnen Zahlen im Gesicht zusammen und Addieren die Ergebnisse von sagen
    wir mal 1.000.000 Gesichter und errechnen dann den Mittelwert.
    Spalten wir diesen in die einzelnen Merkmale müssten wir eben dieses Einheitsgesicht bekommen.

    Über einen Algorythmus (sry ich kenn mich da echt nicht so gut mit aus) würde dieses dann
    zu einem Bild zusammen gesetzt, so dass man es für eine Studie zu diesem Thema verwenden kann.

    Was haltet ihr von dieser dieser Idee?
    Wäre das so umsetzbar?

    MfG
    Commander

  • Du müsstest jedes einzelne Gesichtsmerkmal klassifizieren.
    Dabei gibt es drei Probleme:

    • Welche sind die entscheidenden Merkmale? (z.B. Nur Mund/Augen/Nase-form wird nicht reichen - auch deren relative Lage zueinander ist entscheidend).
    • Die Klassifizierung könnte subjektiv beeinflusst sein.
    • Damit du einen (arithmetischen?) Mittelwert bilden kannst müssen die Merkmale metrisch skaliert sein.


    Ein anderer Ansatz hat sich bisher zur Erreichung des Zieles angeboten:

    • Schieße Porträitfotos von vielen Personen
    • Richte die Bilder geometrisch und radiometrisch aneinander aus
    • Lege aller Bilder übereinander und bilde den Mittelwert aus diesen für jedes Pixel.

    Ergebnis kannst du hier sehen: http://faceoftomorrow.org/

    Einmal editiert, zuletzt von AspirinJunkie (15. April 2014 um 13:10)

  • O.o also im Normalfall hat ein Mensch Mund, Nase, Augen usw. wie sollte da dann unterschiedliche Zahlenwerte rauskommen?

    Andy hat mir ein Schnitzel gebacken aber da war ein Raupi drauf und bevor Oscar das Bugfixen konnte kam Alina und gab mir ein AspirinJunkie.

  • chip: Jeder Mensch hat doch eine andere Nase z.B. Die eine ist etwas länger, die andere etwas kürzer, wieder eine andere etwas breiter u.s.w.
    Klar were es ein großer Aufwand alle variablen eines jeden Merkmales zu klassifizieren, aber ich denke es ist machbar.

    AspirinJunkie: Leider muss ich zugeben dass mir weder geometrisch noch Radiometrisch Begriffe sind.
    Ich beschäftige mich eigl. nicht mit solchen Sachen aber in diesem Fall hat es doch i.wie mein Interesse geweckt.

  • In diesem Fall:

    • Geometrisch: Mittelpunkte der Gesichter sollten übereinander liegen und Skalierung sollte ebenfalls gleich sein. Wenn das nicht von den Bildern schon gegeben ist (was zu erwarten ist) müssen die Bilder entsprechend bearbeitet werden.
    • Radiometrisch: Möglichst gleiche Belichtungssituation und Aufnahme damit Farben und Helligkeit der Bilder sich nur aufgrund ihres Inhaltes unterscheiden und nicht aufgrund der Aufnahmesituation.
  • Wenn man auf diese Weise ein Einheitsgesicht bekommt, ist das sicher die bessere Lösung als alles zu berechnen.
    Ich denke das schwirigste ist, die ganzen Bilder zusammen zu bekommen.
    Es müssten schon Bilder von Menschen aus der ganzen Welt sein. Immerhin wurden diese Fälle auch aus der ganzen Welt berichtet.

  • Naja wenn wir jetzt von Haut-Merkmalen (Sommersprossen, Narben, halt son Zeugs) mal absehen würde ich das so machen:
    1. Fotos machen.
    2. Jedes Gesichtsmerkmal wie z.B. Nase, rechtes Auge, linkes Auge usw. einzeln rausnehmen und in ein Raster setzen.
    3. Um die Konturen dieser Teile Punkte verteilen. Wenns nicht so genau sein muss z.B. 1 Punkt pro Millimeter an jeder Kontur. Dabei aber darauf achten, dass bei jedem Gesicht gleich viele Punkte für die entsprechenden Merkmale gemacht werden (also meine Nase 10'000 Punkte = deine Nase 10'000 Punkte).
    4. Alle diese Punkte im Raster lokalisieren und schlussendlich für jeden Punkt einzeln die Durchschnittskoordinaten berechnen.
    5. Alle Durchschnitte aller Punkte zusammen in ein Koordinatensystem setzen und dieses dann Zeichnen (lassen). Voilà!

    Ob ich mir die Mühe machen würde: auf keinen Fall! ^^ ich weiss ja nicht was die Wissenschaft so macht, aber ich arbeite gerne auf Dinge, die etwas nutzen :D

    PS: dieser Computer hier macht das übrigends ungefähr so:
    http://www.pressetext.com/news/20120330013

    Bild1: Ich beim debuggen

  • Hi,
    bei den geposteten Links wird das dargestellte "Durchschittsgesicht" natürlich nach tausenden Bildern mit ebenso tausend Filtern "hingebogen". Selbstverständlich entsteht, wenn man die einzelnen Pixel betrachtet, als Gesamtbild aller Gesichter nur ein Brei, bzw. eine schemenhafte "Maske".
    Man stelle sich vor, ich fotografiere tausend Bäume und als Ergebnis einer Berechnung entsteht der "Durchschnittsbaum". Als klare Kontur mit klar ersichtlichen einzelnen Blättern und einem Stamm mit klar strukturierter Borke! Das funktioniert nur dann, wenn ich bei der Berechnung eindeutige Vorgaben mache. Und in diesem Augenblick wird natürlich das, was ich als Programmierer als wichtig erachte, im Ergebnis auch besonders gewichtet.
    Mit den Gesichtern ist das natürlich genauso!

    Angenommen, 50% der abgebildeten Personen tragen eine Brille, trägt dann das "Durchschnittsgesicht" eine Brille oder nicht? Wenn 50% der Personen grüne Augen haben und 50% braune, sind dann die Augen des "Durchschnittsgesichts" grün, braun, oder grünbraun?
    Ein Witzbold könnte jetzt sagen, ein Auge grün, das andere braun, aber wäre das falsch?
    Sobald ich als Programmierer aus vielen unterschiedlichen Vorgaben eine Vorschrift zur klaren und eindeutigen Darstellung erstelle, beeinflusse ich natürlich das Ergebnis!

    Daher sehe ich ein so "errechnetes" Durchschnittsgesicht als eins von tausenden...

  • Da hast du natürlich recht. Aber es dürfte sowieso unmöglich sein DAS Durchschnittsgesicht zu errechnen ohne dass man Zugriff auf die NSA-Datenbank hat ^^

    Du hast scheinbar zwar gelesen aber nicht verstanden was Andy gepostet hat. Auch mit der NSA-Datenbank, was auch immer die damit zu tun haben soll, wirst du das nicht hinbekommen.

    Andy hat mir ein Schnitzel gebacken aber da war ein Raupi drauf und bevor Oscar das Bugfixen konnte kam Alina und gab mir ein AspirinJunkie.

  • Du hast scheinbar zwar gelesen aber nicht verstanden was Andy gepostet hat. Auch mit der NSA-Datenbank, was auch immer die damit zu tun haben soll, wirst du das nicht hinbekommen.

    Scheint so :whistling:

    Korrektur: Darum hab ich eigentlich gemeint, dass wirklich nur die Konturen genommen werden sollten. Dinge wie Augen-, Hautfarbe, Pickel, Muttermale usw. sollten in so eine Berechnung nicht einbezogen werden denn durch diese wird es wie du gesagt hast durch mich beeinflusst da ich entscheide WAS davon.
    Lassen wir nun aber solche Aspekte weg und befassen uns NUR mit den Konturen, sollte zumindest dort ein recht gut repräsentatives Durchschnittsgesicht entstehen (also in der schlussendlichen Version wäre das eg. einer S/W-Skizze ähnlich).

    Bild1: Ich beim debuggen

  • Naja, ich würde folgendermaßen an die Sache rangehen:
    Das Programm würde ich mit einer Art Datenbank von Merkmalsausprägungen füttern. Nehmen wir z.B. die Kinnform. Diese kann man auf eine Linie reduzieren. Dann kann man viele verschiedene Varianten erstellen, wie ein Kinn geformt sein kann.
    Mal ein Beispiel. Z.B. so:
    [Blockierte Grafik: http://s7.directupload.net/images/140416/ta9didd4.png]
    Oder so:
    [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/140416/mua29fwo.png]
    Oder so:
    [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/140416/kvqkt989.png]

    Jeder Variante wird nun ein Wert zugeordnet. Jetzt geht das Programm her, das mit Bildern von Personen gefüttert wird und ermittelt erstmal Bild für Bild die Kontur des Kinns. Diese Kontur wird mit der Datenbank abgeglichen und die Variante rausgesucht, die der Person auf dem Bild am nähsten kommt (wo die beiden Linien die meisten gemeinsamen Punkte haben). Da jedem der in der Datenbank hinterlegten Ausprägungen ein Wert zugeordnet ist, lässt sich schlussendlich ein Durchschnittswert der Konturen errechnen. Dieser wird gerundet, das Kinn mit dem berechneten Wert aus der Datenbank rausgesucht und man hat das Durchschnittskinn. Genauso wird dann mit der Hautfarbe, den Augenbrauen usw. verfahren.
    Allerdings ist das eine echte Herkulesaufgabe. Damit das erstellte Gesicht nicht so glattbeügelt wie die Gesichter auf den Webseiten aussehen, müssen in die Datenbank auch z.B. Vorlagen für Hautunreinheiten, also Leberflecken, Pickel oder sonstige Verfärbungen. Einmal mit viel, einmal mit wenig, um die Nase rum, über das ganze Gesicht verteilt, am Haaransatz usw.

    Natürlich hat man immer noch eine Unsicherheit, wenn es genau 50:50 steht, aber das lässt sich wohl nicht vermeiden. Und ob das, was am Ende rauskommt, in jedermans Sinn das "Durchschnittsgesicht" ist, darüber lässt sich dann auch streiten, denn es hängt ja sehr von deinen Vorlagen für die Merkmalsausprägung ab.
    Und dass so viele Leute von genau diesem Gesicht träumen, wage ich doch stark zu bezweifeln. Ich meine, einmal, wie kann man fest behaupten, ein Gesicht noch nie gesehen zu haben. Wenn ich mich für 10 Minuten in Karlsruhe an den Bahnhof stelle, dann sehe ich soviele Gesichert, dass ich am Ende, bekomme ich ein Gesicht gezeigt, beim besten Willen nicht mehr weiß, ob ich das gerade gesehen habe oder nicht.

  • Aber das zufälligerweise alle gleich von der selben mysteriösen Person träumen die sie nicht kennen sondern nur mal so im Augenwinkel gesehen haben?
    Wobei ich sagen muss, dass ich in meinen Träumen nur selten Personen sehe und wenn dann nur welche die ich kenne (scaaary)

    Bild1: Ich beim debuggen

  • Naja, wenn ich von etwas träume, erinnere ich mich daran immer nur - wenn überhaupt - ganz vage. Jetzt träume ich von irgendeinem Mann. Von dem ist am nächsten Morgen auch nur noch ein ganz unscharfes Bild da. Will ich den Zeichnen, muss ich zwangsläufig ein bisschen was dazuerfinden und bediene mich hierbei beim 0815-Durchschnittsmann. Heraus kommt ein Thomas, Michael oder Stefan Müller, um die 40, dunkle Haare, irgendwo zwischen normal- und leicht übergewichtig, einen leichten Bart tragend. Insofern würde ich schon behaupten, was die Leute da zu Papier bringen, ist der Durchschnittsmann. Aber nicht der, von dem sie träumen.

  • Hab mal die Bilder von 13 hübschen Mädels übereinandergelegt (mit einem Grafikbearbeitungsprogramm).
    Dabei wurden die Bilder ausschließlich gedreht und Skaliert, sodass die Augen übereinander liegen.
    Beim Resultat sieht man deutlich, dass keine anständige Kopfform herauskommt...

    Aber der Schatten über dem einen Auge hat wohl stil, der hat sich durchgesetzt :D

    Edit: Hab wohl mit der Transparenz etwas unfig getrieben, die 13 Bilder sind NICHT gleichwertig ins Resultat eingegangen...

  • Ich meine mal gelesen zu haben, dass man nur von Gesichtern träumen kann, welche man auch tatsächlich gesehen hat.
    Keine ahnung ob das der Realität entspricht oder nicht. Auf die Träume an die ich mich noch so errinern kann trifft es auf jeden Fall zu.

    Das finden von Rechtschreibfehlern muss sofort und unverzüglich dem Autor gemeldet werden. Das eigennützige Verwenden dieser Rechtschreibfehler ist strengstens untersagt und kann mit Freiheitsenzug bestraft werden.

  • Habe zzt nicht viel Freizeit, aber interessant ist diese Geschichte schon^^
    Google Bildersuche mit "Passfoto" fördert auf der ersten Seite ca. 400 Bilder, die hab ich mir schonmal abgespeichert. Die Hälfte kann man aussortieren, da keine Frontalansicht.
    Schön wäre jetzt ein "GesichtgeraderückundindiePassfoto-Schablonezentrier-Programm. Natürlich in AutoIt 8o
    Kanten detektieren geht per Sobel-Operator, Augen finden sollte auch kein Ding sein, da hatte ich vor Jahren schon mal etwas gepostet, sollte man finden können.
    Die "Einheitsbilder" dann übereinander zu legen ist auch nur noch eine Übung für Grafik-Anfänger.

    Zitat

    Das Programm würde ich mit einer Art Datenbank von Merkmalsausprägungen füttern. Nehmen wir z.B. die Kinnform. Diese kann man auf eine Linie reduzieren. Dann kann man viele verschiedene Varianten erstellen, wie ein Kinn geformt sein kann.

    Genau das ist das Problem....
    Pickel, Brillen, Augenfarbe usw. (das ist genau DAS, was eine Persönlichkeit ausmacht ! ) willst du bewusst ausklammern, um dann willkürlich "das" Kinn, "die" Nasen/Augenform zu bewerten ;)

  • Genau das ist das Problem....
    Pickel, Brillen, Augenfarbe usw. (das ist genau DAS, was eine Persönlichkeit ausmacht ! ) willst du bewusst ausklammern, um dann willkürlich "das" Kinn, "die" Nasen/Augenform zu bewerten

    Neim, eben nicht, ich habe auch was von Augenfarbe, Pickel etc. geschrieben. Das Kinn was nur ein Beispiel. Das Programm sollte z.B. auch alle Abweichungen von der normalen Hautfarbe im Gesicht erkennen und auf Punkte reduzieren. Diese Punkte werden dann wieder mit vorher erstellten Masken auf größte Übereinstimmung geprüft. Es muss eine Maske geben, bei der Hautunreinheiten über das ganze Gesicht gestreut, eine bei der sie mehr um die Nase rum sind, eine mit weniger, eine mit viel usw.