Fazit: HTC Vive, Samsung Gear VR, Oculus Rift

  • Hi,

    ich hatte versprochen ein kleines Fazit zu schreiben, wenn wir auf der Arbeit die „Oculus Rift“, „Samsung Gear VR“ und „HTC Vive“ haben und einige Sachen damit getestet wurden.
    In diesem Fazit gehe ich weniger auf technische Sachen ein als eher auf das Benutzererlebnis beim Tragen der Brillen.


    Platz 3: „Oculus Rift“

    Als ich die „Oculus Rift“ das erste Mal auf hatte war ich doch sehr enttäuscht. Nach dem ganzen Hype hatte ich wirklich mehr erwartet gehabt. Aber wenn man ganz ehrlich ist, ist die „Oculus Rift“ eine Machbarkeitsstudie und nicht wirklich etwas für den 0815 Benutzer. Man sieht doch sehr stark die Pixel und mitgelieferte Headtracking arbeitet teilweise ziemlich zeitverzögert. Leider führte das bei allen Leuten die sie bei uns getestet hatten nach 10-15 Minuten zu Unwohlsein bis Übelkeit.

    Mit etwas Programmierarbeit, bei der der mitgelieferte Headtracker ausgemustert wurde und die Bewegungen via Asus Xtion/Kinect erkannt wurden, konnte das ganze erheblich verbessert werden. Danach konnte man rund 40 Minuten ohne Übelkeit in der VR verbringen, danach schmerzen aber schlicht die Augen, da die Pixel auf dauert doch sehr anstrengend zu betrachten sind.


    Platz 2: „Samsung Gear VR“ + Galaxy S6

    Die Pixel sind zwar sichtbar, allerdings nicht so penetrant wie bei der „Oculus Rift“ und die eingebauten Sensoren (Lage, Beschleunigung, Annäherung) arbeiten sehr zuverlässig. Übelkeit ist hier praktisch nicht aufgetreten bei zweckgebundener Nutzung, sprich eher sitzende Position in der VR. Auch wenn das Fazit hier kurz ausfällt hat meiner Meinung nach Samsung hier solide Arbeit abgeliefert, die für kleiner VR Anwendungen (die eben auf einem Handy lauffähig sind) gut zu gebrauchen ist.


    Platz 1: „HTC Vive“

    Nach der Hype-Enttäuschung durch die „Oculus Rift“, war ich hier zuerst ziemlich skeptisch. Wie sich später herausstellte aber vollkommen zu Unrecht. Um eines vor weg zu nehmen die „HTC Vive“ ist genau das, was man von eine VR-Brille erwartet.

    Der Aufbau ist sehr einfach die Sensoren kalibrieren sich praktisch von selbst und das Ganze ist in 5-10 Minuten einsatzbereit. Wenn man die Brille dann das erste Mal aufsetzt und den Vergleich mit der „Oculus Rift“ im Hinterkopf hat wirkt es wie der Schritt vom Schwarzweißfernsehen zum Farbfernsehen.

    Es sind wirklich nur sehr kleine Pixel zu erkennen und das Bewegungstracking ist wirklich super. Von Verzögerung keine Spur. Durch die Sensoren hat man jetzt auch die Möglichkeit sich in einem größeren Bereich zu bewegen und damit noch tiefer in die Welt einzutauschen.

    Dies hat auch einen interessanten anderen Effekt, der mir erst nach einiger Zeit wirklich bewusstgeworden ist. Alle VR-Brillen haben den Nachteil, dass man am äußeren Rand des Bildschirms auf den man schaut einen schwarzen Rand vom Brillengehäuse hat. Dieser Rand ist sowohl bei der „Oculus Rift“ als auch bei der „Samsung Gear VR“ allgegenwärtig und man kann ich auch nicht im Kopf ausblenden. Bei der „HTC Vive“ passiert aber genau dies wenn man sich im Raum bewegt. Nach einigen Minuten blendet das Gehirn den schwarzen Rand komplett aus auch wenn dieser genauso groß ist wie bei den anderen Brillen. Warum das so ist? Keine Ahnung, dass müsste man einen Gehirnforscher fragen :D.

    Die mitgelieferten Controller sind sehr gut durchdacht und liegen auch vom Gewicht her gut in der Hand. Beim Bedienen gab es keine Problem da die Knöpfe so angebracht sind, dass man alle ohne Problem erreichen kann.

    Ein wirklich tolles Feature ist die, ich nenne sie man, Rand-Erkennung. Wenn man an den Rand, des durch die Sensoren abgedeckten Bereichen, läuft wird ein Gitterraster eingeblendet um zu verhindern, dass man z.B. an eine Wand läuft. Zusätzlich hat die Brille auch noch eine Frontkamera. Aktiviert man diese wird nicht nur das Gitter angezeigt, sondern zusätzlich noch schemenhaft die reale Welt die sich dort befindet. So kann man sich in der realen Welt orientieren ohne die Brille absetzen zu müssen.

    Ihr merkt schon ich bin von der „HTC Vive“ wirklich begeistert und habe schon einige Stunden damit verbracht. Übelkeit hatte ich dabei kein einziges Mal, selbst nach einer einstündigen Nutzung nicht. Ich hoffe, dass es irgendwann eine „HTC Vice“ – Version 2 geben wird mit einem 8k Display, denn dann ist es wirklich nahezu perfekt.

    Andy hat mir ein Schnitzel gebacken aber da war ein Raupi drauf und bevor Oscar das Bugfixen konnte kam Alina und gab mir ein AspirinJunkie.

  • Um eines vor weg zu nehmen die „HTC Vive“ ist genau das, was man von eine VR-Brille erwartet.

    Schön gesagt, ist auch ein super Aushängeschild!

    Danke fürs Review!

    Es gibt sehr viele Leute, die glauben. Aber aus Aberglauben.
    - Blaise Pascal

  • Irgendwann in der Zukunft... wenn man sich nicht mehr Backsteine mit Spanngurten vor das Gesicht presst, sondern ganz entspannt mit einer Brille bedient wird, die sowohl volltransparent, halbtransparent/holografisch, oder komplett opak arbeiten kann (also sowohl AR als auch VR funktioniert)... Dann gönne ich mir sowas auch, aber vorher nicht :D