Hausmeister-Schutzmaßnahmen

**chesstiger**

Hallo,

der Titel deutet ja schon einen etwas ungewöhnlichen Sachverhalt an. Dazu gibt es eine kleine Geschichte:
Ich bin Schüler an einem privaten Gymnasium in Nordrhein-Westfalen. Wir haben selbstverständlich einen Hausmeister, welcher nebenbei in den Pausen auch Getränke und den ein oder anderen Snack verkauft. An diesem Punkt kommt es jetzt zu einem kleinen Problem... Da wir eine Schule in privater Trägerschaft sind, ist der Hausmeister beim Schulträger angestellt, die Schule selber hat also keinen Einfluss auf ihn. Ich kenne nicht alle Einzelheiten, allerdings scheint ein Rechtsspruch (oder eine entsprechende Regelung in seinem Arbeitsvertrag) gegen den Milch- und Snack-Verkauf zu sprechen. Das hängt wohl damit zusammen, dass er dafür ein Gewerbe anmelden müsste. Das spricht dann aber wiederum gegen seinen Arbeitsvertrag mit den Schulträgern, welche da auch wenig Kompromissbereitschaft zeigen. Dabei muss gesagt werden, dass der Hausmeister selber so gut wie gar nichts an seinem "Nebenerwerb" verdient. Alle Gewinne gehen fast 1:1 an die Schule. Und wegen diesem Streitpunkt mit dem Schulträger ist es schon so weit, dass sein kleiner Kiosk heute morgen endgültig dicht gemacht worden ist.
Und als ob das noch nicht reichen würde, steht jetzt sein Arbeitsplatz auf dem Spiel.

Da wir als Schülerschaft (fast) geschlossen hinter unserem Hausmeister, der guten Seele der Schule, stehen, haben wir beschlossen, die Initiative zu ergreifen. Nachdem eine erste Unterschriftensammlung in der Mittelstufe letzte Woche nach etwas schlechterer Organisation mehr oder weniger nicht beachtet worden ist (<100 Unterschriften), sind wir nun eine Ebene höher gegangen, und haben über das Portal OpenPetition eine Online-Petition eröffnet.

Da wir natürlich möglichst viele Unterschriften brauchen, möchte ich dann auch hier darum bitten. Ich würde mich freuen, wenn ihr das ähnlich wie ich/wir seht, und auch unterschreiben würdet, auch wenn es euch nicht unmittelbar betrifft. Danke.

Bei Fragen zum Thema könnt ihr gerne hier fragen.

Gruß
chesstiger

PuReIroNie

Schöne Aktion! - sowas gibt es zu selten...
Ich habe unterschrieben, ich wünsche euch und den Hausmeister viel Glück!

**BugFix**

Grundsätzlich: Solche Aktionen sind immer begrüßenswert.
Ich zeichne häufig bei Petitionen, die Themen ansprechen, von denen auch ich betroffen bin. Das ist im Falle dieser Petition daher aber auch der Pferdefuß: Der Sachverhalt betrifft anhand des dargestellten Vorfalls einen begrenzten Personenkreis. Insofern denke ich, dass hierfür eine Aktion mit der Lokalzeitung mehr erreichen könnte. Eventuell könnte man auch das gewisse große Boulevardblatt dafür einspannen.

Stevenx

Viel Glück! Habe bereits unterschrieben

**Mars**

Wir haben unsere(n) Hausmeister auch immer gerne gehabt, allerdings hat er nichts verkauft. Dafür hatten wir einen "Stückchenstand" wo es allerlei knabbergebäck gab. Der wurde ebenfalls wegen irgendwelchen sinnlosen Gesetzen dicht gemacht.

+1

Flitzpiepe84

Ich hab es auch mal mit unterschrieben, auch wenn es mich nicht betrifft. Hoffe ihr habt Erfolg damit. Nur würde ich es auch nicht unbedingt auf dieser Unterschriften-Petition beruhen lassen, sondern mal auch die regionalen Medien "einschalten". so wie es BugFix schon vorgeschlagen hat. Das hilft manchmal mehr...

Cheater Dieter

Na da ist euer Schulträger aber auch seltenblöd... Er bekommt Geld, die Schüler Essen und der Hausmeister ist auch zufrieden - ist doch eigentlich eine Win-Win-Win Situation. Und wenns unbedingt sein muss, meldet man eben ein Gewerbe an. Muss man nur nach den - 17500€ im Jahr, wenn ich mich recht entsinne - Freibetrag schauen.

Bei uns in der Grundschule gabs auch immer ein Essensverkauf vom Hausmeister, aber um Gewerbe anmelden hat der sich glaub' ich nicht geschert. Würde mich nichtmal wundern, wenn der schwarz gearbeitet hätte
Naja, mittlerweile bin ich auf 'ner Schule in Trägerschaft der Erzdiözese Freiburg, da kommt das Essen von einem Partyservice und wird frisch gekocht

Meine Unterschrift hast du, wünsche euch auf jeden Fall viel Erfolg!

**Schnitzel**

Bin dabei.
Viel Erfolg

Cheater Dieter

Wo ich mir gerade die Petition nochmal genau angeschaut habe, muss ich sagen: Die Beschreibung ist echt noch ausbaufähig... Einmal im Hinblick auf die Rechtschreibung und auch auf die Beschreibung eures Anliegens. Nur anhand der Beschreibung, also ohne deine Erklärung, wüsste ich echt nicht, wofür man denn überhaupt unterschreibt. Da solltet ihr nochmal was überarbeiten.

**chip**

Zitat von Cheater Dieter

Na da ist euer Schulträger aber auch seltenblöd... Er bekommt Geld, die Schüler Essen und der Hausmeister ist auch zufrieden - ist doch eigentlich eine Win-Win-Win Situation.

Mit dem kleine Haken, dass es so wie es beschrieben wurde es Schwarzarbeit ist und der Schulträger wenn er das duldet sich wegen der Unterstützung von Schwarzarbeit schuldig macht. Dabei ist es komplett egal ob der Hausmeister daran nun etwas verdient oder nicht. Diese Petition ist zwar nett gemeint kann aber recht böse enden vor allem für den Hausmeister und zwar wenn der Zoll davon etwas mitbekommt.

**Alina**

Geht es nicht darum, das Lebensmittel nur verkauft werden dürfen, wenn ein Lebensmittelartest vorliegt? Kann es daran liegen?

**Gun-Food**

Es ist, wie Alina schon sagt, nicht nur eine Sache mit dem angemeldeten Gewerbe, sondern auch ein Problem mit der Hygiene. Jeder, der Lebensmittel in Verkehr bringt, bruacht eine Lebensmittelunterweisung. DIe kostet einmal Geld und 45min Zeit und muss jährlich erneuert werden. Da er wenig Gewinn erwirtschaftet, kann er zwar unter der 17500€ Freigrenze bleiben, aber ab einem bestimmten Punkt, MUSS er Gewinn erwirtschaften (die Grenzen legt der Finanzbeamte fest), sonst wird das als Liebhaberei gewertet und der Gewerbeschein wieder entzogen. Ihr müsstet also eventuell mit einer Erhöhung der Preise (wenn auch nur Minimal) rechnen.

Zudem ist dann die Schule verpflichtet (!) auch Wettbewerb zuzulassen und genau daran scheitert es dann meist. Wir hatten ein Schülercafe, das wurde von den Schülern bedient, von der Schule als Lehreinrichtung betrieben und der Gewinn wurde in den Erhalt der Schule investiert, oder was eben sonst noch so anstand. Weil auch die Schule eben keinen Gewinn erzielen darf. Und als Angestellter im Öffentlichen Dienst, hat der Hausmeister noch ganz eigene Regeln im Arbeitsvertrag stehen, die gegen eine Beschäftigung außerhalb seines Tätigkeitsbereiches liegen.

Alles nicht so einfach...